Altbach

Gewässentwicklungskonzept Altbach

 

Das Institut für Landespflege hat im Auftrag des Amts "Stadtgrün und Friedhöfe" der Stadt Freiburg ein nachhaltiges Gesamtkonzept zur Gewässerentwicklung des Gewässerabschnitts am Altbach erarbeitet.

Der Altbach entspringt östlich des Freiburger Stadtteils Zähringen am Rosskopf und mündet nach 4,5 km in den Moosbach. Von seiner Quelle bis ins Stadtgebiet Zähringen ist der Bachlauf leicht geschwungen bis gestreckt. Bei Laufkilometer 2,7 verschwindet der Gewässerlauf in einer Verrohrung.

Insbesondere im Ortsbereich Zähringen hat sich der Bach tief in den Löss/Mergel eingeschnitten. Die Uferböschungen sind stellenweise mehr als zehn Meter hoch und sehr steil. Auf Grund des tief eingeschnittenen Profils kommt es natürlicherweise zu Erosionserscheinungen. Verstärkt wird dieser Prozess durch einen gewässerparallel verlaufenden Fußweg, der das Gewässerbett einengt.

Bei Hochwasser wird der Weg stellenweise überflutet und die im Zuge des Wegebaus befestigten Ufer werden beschädigt. Die verstärkte Eintiefung des Altbachs und Sedimentablagerungen führen im Stadtbereich zu Problemen. Im Hang- und Böschungsbereich der Altbachschlucht kommt es immer wieder zu Rutschungen. Bisher durchgeführte Einzelmaßnahmen hatten wenig Erfolg.

Ausgehend von den Defiziten und Problemen am Altbach wurde eine Reihe von Maßnahmen zur ökologischen, strukturellen und gestalterischen Aufwertung des Gewässers sowie zur Verringerung von Erosions- und Hochwasserschäden erarbeitet. Einige der Maßnahmen beziehen sich auf den gesamten Gewässerlauf, andere auf bestimmte Gewässerabschnitte.

 

Allgemeine Maßnahmen

Erosionsschutz an den Ufern und Böschungen

Kleinere Erosionsbereiche und Uferabbrüche gehören zum natürlichen Erscheinungsbild des Altbachtals. Schutz- und Sicherungsmaßnahmen werden daher nur dann umgesetzt, wenn nennenswerte Schäden an Infrastrukturen und Bauwerken zu erwarten sind. Biologische Sicherungsmaßnahmen werden einer technischen Verbauung vorgezogen. 

  • Ufer- und Böschungsbereiche, die auf Grund der Talmorphologie und des dichten Kronendachs nicht oder nur spärlich bewachsen sind, werden aufgelichtet, um das Pflanzenwachstum am Boden zu fördern. Unterstützend können einzelne Bäume entnommen oder deren Krone aufgelichtet werden. Das Auflichten und Durchforsten sollte schrittweise und kleinräumig durchgeführt werden, um nicht das Wachstum von Neophyten zu fördern. In diesem Zusammenhang ist auch die Ansaat oder die Initialpflanzung von Zielarten sinnvoll.
  • An steilen Böschungen kann die Ansiedlung von Pflanzen durch den Einsatz von bodensichernden Geotextilien (z.B. Kokosfasermatten) unterstützt werden. Die Wurzelstöcke von gerodeten Bäumen werden im Boden belassen, um diesen zu stabilisieren. Unmittelbar an die Wasserlinie gepflanzte Erlen und Eschen sichern die Ufer.
  • Um die Bildung von Erosionsrinnen zu verhindern, sollten vorhandene Regenwassereinleitungen im Böschungsbereich hinter die Böschungsoberkante verlegt und das Regenwasser unmittelbar in den oberhalb gelegenen Gartenflächen versickert werden. Bereits vorhandene Rinnen sollten mittels Anpflanzungen und Holzverbauungen gesichert werden.

 

Gewässerbegleitender Fußweg

Der Fußweg entlang des Gewässers soll erhalten bleiben und gegen Hochwasser- und Erosionsschäden gesichert werden:

  • Wenn möglich, wird der Weg verschmälert, um dem Altbach mehr Raum zu geben. Eine Wegbreite von etwa 1,5 bis 2 Meter ist ausreichend. An geeigneten Stellen können breitere Ausweichstellen und Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten angelegt werden. 
  • Eine Tieferlegung des Weges ist besonders an Engstellen im Tal sinnvoll. Das Abflussprofil wird so vergrößert. Der Weg kann zudem einfacher und mit weniger Material gegen Erosion gesichert werden.
  • An erosionsgefährdeten Prallhängen entlang des Fußwegs werden auf Höhe der Mittelwasserlinie einzelne Bäume gepflanzt. Hierfür bieten sich Schwarzerle oder Esche an. Die Gehölze sichern mit ihren Wurzeln das Ufer und lenken die Hauptströmung auf das gegenüber liegende Ufer. Der Fußweg wird so vor Erosionsschäden geschützt. Bei der Pflanzung ist zu bedenken, dass insbesondere Erlen dazu neigen, mit ihren zum Wasser orientierten Wurzeln das Abflussprofil einzuengen.
  • Sollten biologische Maßnahmen zur Sicherung der Ufer und des Weges nicht ausreichend sein, werden gefährdete Abschnitte mit Flussbausteinen, Steinschüttungen und (unverfugten) Steinmauern gesichert. Die Mauern sind tief gegründet, um auch bei fortschreitender Tiefenerosion nicht unterspült zu werden.

 

Hochwasserschutz

Schwachstellen bezüglich des Hochwasserschutzes sind vor allem Brücken und Durchlässe, die den Abflussquerschnitt einengen und Schwemmgut zurückhalten.

  • An Abschnitten mit kleinem Abflussprofil wird das Bachbett möglichst verbreitert und einengende Durchlässe aufgeweitet.
  • Um das Verstopfen von Brückendurchlässen und verrohrten Abschnitten zu verhindern, werden Ablagerung und Entsorgung von Schnittgut und Gartenabfällen entlang des Gewässers stärker kontrolliert und die Anwohner entsprechend sensibilisiert.
  • Material, welches zu Verklausungen führen kann, wird an kritischen Stellen regelmäßig aus dem Gewässer entfernt, z.B. im Rahmen einer "Bachputzete" mit den Bürgern. Aus ökologischen Gründen wird der Bach hierbei allerdings nur von größeren Ästen befreit, welche sich in den Durchlässen verkeilen können. Kleine Zweige sowie große Baumstämme, welche vom Wasser kaum bewegt werden, verbleiben im Gewässer.
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Ökologische und strukturelle Aufwertung

Der Altbach kann vor allem im unteren Bereich ökologisch und strukturell aufgewertet werden:

  • Querbauwerke stellen Wanderungshindernisse dar und werden soweit wie möglich entfernt beziehungsweise durchgängig gestaltet, beispielsweise durch eine aufgelockerte Bauweise mit Flussbausteinen.
  • Gewässerabschnitte mit betonierter oder gepflasterter Sohle werden geöffnet, um die Verbindung zum Lückensystem (Interstitial) wiederherzustellen und weitere Lebensräume zu schaffen.
  • Um die Eigenentwicklung des Altbachs zu fördern, werden harte Uferverbauungen wie Betonmauern und Rasengittersteine soweit möglich entfernt und gegebenenfalls durch (unverfugte) Natursteinmauern und biologische Ufersicherungen ersetzt.
  • Totholz wird als Wertstruktur im und am Gewässer belassen, sofern es die Hochwasser- und die Verkehrsicherheit nicht beeinträchtigt. 
  • Zur Verbesserung der Wasserqualität werden Einleitungen von belasteten Verkehrsflächen nicht oder nur nach vorheriger Reinigung (Passage eines belebten Bodenfilters) in den Altbach geleitet. Kellerabläufe, welche noch in den Bach entwässern, werden verschlossen oder an die Kanalisation angeschlossen.

 

Freizeit- und Erholungsnutzung

Der Altbach und die Altbachschlucht sollen für die Freizeit- und Erholungsnutzung aufgewertet werden.

  • Bau- und Sicherungsmaßnahmen an Weg und Gewässer werden gestalterisch aufeinander abgestimmt, so dass ein ansprechendes und attraktives Erscheinungsbild entsteht. Natürliche, ortstypische Baumaterialen werden bei Baumaßnahmen bevorzugt.
  • Die Aufenthaltsqualität am Gewässer wird durch die Schaffung von Sitzgelegenheiten (Parkbänke, Steinquader, gesicherte Baumstämme) gesteigert.
  • Um den Menschen den direkten Kontakt zum Wasser zu ermöglichen, werden die Ufer soweit möglich zugänglich gehalten. An geeigneten Stellen werden mittels Trittsteinen oder ähnlichem neue Zugänge zum Bach geschaffen. Geländer und ähnliche Sicherungsmaßnahmen werden nur dann angebracht, wenn dies aus verkehrsicherheitstechnischen Gründen unbedingt notwendig ist.
  • Um die Verschmutzung des Gewässerumfelds durch Müll und Hundekot einzudämmen, werden Robbydog- und Abfallbehälter aufgestellt.

Einzelmaßnahmen

Um die Darstellung der Einzelmaßnahmen zu erleichtern, wurde der Bachlauf nach Erscheinungsbild und äußeren Bedingungen in drei Abschnitte untergliedert.

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Maßnahmen Altbach Abschnitt 1

Der untere Abschnitt des Altbachs ist naturfern gestaltet und stark verbaut, vor allem vor der Dohle an der Reutebachgasse und im Sedimentationsbecken bei der ehemaligen Mühle. Die Uferbefestigung besteht meist aus Rasengitterelementen. Sohlschwellen in geringem Abstand zueinander führen zur Sedimentation von feinem Material. Die Fundamente der Sohlschwellen und der Ufersicherungen sind zum Teil stark unterspült. Auf beiden Seiten reichen die Grundstücksgrenzen bis zur Mitte des Bachs. Das Erscheinungsbild des Gewässers ist eher unattraktiv.

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Maßnahme 1.1 - Umgestaltung des Trapezprofils

Ausgangssituation:

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  • schmales Bachbett im Trapezprofil
  • beidseitige Ufersicherung mit Rasengittersteinen mit z.T. unterspülten Fundamenten
  • Sohlschwellen mit kleinem Absturz

 

Maßnahmen:

  • Das monotone Trapezprofil wird in ein aufgelockertes Kastenprofil umgewandelt und das Bachbett aufgeweitet. Größere Störsteine am Gewässerrand geben dem Bachbett Struktur.
  • Die Rasengittersteine werden entfernt. Die Ufer werden stattdessen durch eine Natursteinmauer oder durch versetzt aufeinander geschichtete Steinblöcke gesichert (Material: Sandstein oder Granit). Hierfür werden zwischen Bach und Weg drei Mirabellenbäume entfernt.
  • Der Weg wird bei Bedarf durch ein massives Holzgeländer zum Bach hin gesichert.
  • Die Sohlabstürze werden entfernt, die Sohle mittels eingegrabener Flussbausteine stabilisiert und strukturiert.
  • Aus Sicherheitsgründen wird auf der Südseite des Bachs eine abgestorbene Weide entfernt. Der Wurzelstock verbleibt als Erosionsschutz im Boden.
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Maßnahme 1.2 - Umgestaltung des Trapezprofils, Aufwertung der Sohle

Ausgangssituation:

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  • schmales Bachbett im Trapezprofil 
  • Die linke Uferböschung ist auf Grund der Beschattung unbewachsen.
  • Die rechte Uferseite ist mit Rasengittersteinen gesichert.
  • Der Gewässerlauf wird von einer kleinen Rampe unterbrochen.

 

Maßnahmen:

  • Auf der rechten Uferseite werden die Maßnahmen 1.1 fortgeführt. Ein Geländer zur Sicherung des Weges ist hier nicht notwendig.
  • Förderung des krautigen Unterwuchses an der linken Uferböschung durch Schnitt der vorhandenen Haselsträucher.
  • Zusätzliche Sicherung des Ufers durch Pflanzung von ausschlagsfähigen Straucharten wie Roter Hartriegel, Faulbaum, Ein- und Zweigriffliger Weißdorn. Diese werden regelmäßig zurückgeschnitten, um eine zu starke Beschattung zu verhindern.
  • Die glatte Sohlrampe wird entfernt und die Sohle mittels Flussbausteinen stabilisiert (raue Rampe).
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Maßnahme 1.3 - Profilaufweitung, Umgestaltung der Ufer

Ausgangssituation:

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  • Kastenprofil (Querprofil Nr. 5) mit Rasengittersteinen am linken und einer Trockenmauer am rechten Ufer
    Die Mauer ist beschädigt und teilweise eingestürzt.
  • ine Fußgängerbrücke quert den Bach und engt das Abflussprofil ein.
  • Die Sohle ist mit mehreren Sohlschwellen gesichert.

 

Maßnahmen:

  • Die beschädigte Trockenmauer am rechten Ufer wird um einige Dezimeter zurück verlegt, so dass sie auf gleicher Höhe mit der dort vorhandenen Erle abschließt. Das Abflussprofil wird dadurch vergrößert.
  • Die Rasengittersteine am linken Ufer werden durch eine Natursteinmauer oder große Flussbausteine ersetzt.
  • Die Sohlschwellen und der Sohlabsturz werden durch lockere Reihen von eingesenkten Flussbausteinen ersetzt.

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Variante:

  • Der von unten kommende Weg wird auf der rechten Uferseite weitergeführt und quert erst bei der Brücke am Mühlewinkel den Altbach.
  • Der dann überflüssige Fußgängersteg wird entfernt, das entsprechende Wegstück zurückgebaut und das linke Ufer naturnah umgestaltet.

Für dieses Variante muss der etwa zwei Meter breite Weg auf etwa 25 Metern Länge über die Grundstücke mit den Flurnummern 10132 und 10122/10 geführt werden.

 

Maßnahmen Altbach Abschnitt 2

Im zweiten Abschnitt wird der Fußweg auf etwa 25 Metern Länge mittels eines Steges direkt über das Bachbett geführt. Das linke Bachufer und die Hangböschung sind sehr steil und meist mit Bäumen bewachsen. Auf Grund des Lichtmangels ist die Krautschicht nur sehr lückig ausgebildet. Auf größeren Böschungsflächen fehlt der Unterwuchs völlig. Die Hänge sind entsprechend erosionsanfällig. Im Böschungsbereich einmündende Regenwasserrohre verstärken die Problematik. Die rechte Böschung ist im Vergleich zur linken Böschung weniger steil, doch auch hier finden sich Erosionsflächen. Abrutschendes Material bleibt oft auf dem Fußweg liegen. Der auf der Nordseite des Bachs verlaufende Weg ist durch marodes Mauerwerk nur noch schwach gesichert.

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Maßnahme 2.1 - Verlegung des Fußgängerstegs

Ausgangssituation:

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Ein ca. 25 m langer Holzsteg wird in geringer Höhe (0,7 m) über das kastenförmige Bachbett geführt (Querprofil 7 im Anhang), so dass dieses fast komplett bedeckt ist. Bei Hochwasser verfängt sich Geschwemmsel unter dem Steg, behindert den Abfluss und führt zur Überschwemmung des Weges. Am rechten Ufer werden von den Anwohnern regelmäßig Gartenabfälle abgelagert.

 

Maßnahmen:

  • Das bisher überdeckte Bachbett wird zum Teil freigelegt. Der Steg wird hierzu auf eine Breite von ca. 2,0 m verschmälert und so weit auf das rechte Ufer verlagert, dass er maximal die Hälfte des Bachbetts bedeckt.
  • Die Natursteinmauer am linken Ufer wird saniert.
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Variante A: Die vorhandenen Fundamente und Stützpfeiler bleiben erhalten, die Querbalken der Stegkonstruktion werden auf der linken Seite verlängert.

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Variante B: Auf der rechten Uferseite werden für die Stegkonstruktion neue Fundamente errichtet. Das Ufer wird mit Flussbausteinen gesichert. Die alten Fundamente auf der linken Uferseite werden entfernt.

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Voraussetzung für die Umsetzung der Maßnahme ist, dass die Eigentümer der rechts am Bach angrenzenden Grundstücke 10168/3 und 10168/5 die benötigte Fläche zur Verfügung stellen. Generell wäre auch eine Verlagerung des Stegs auf die linke Seite möglich. Die Eigentümer haben dies in vorangegangenen Gesprächen jedoch abgelehnt.

 

Maßnahme 2.2 - Bachbettaufweitung, Ufersicherung

Ausgangssituation:

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Oberhalb des Fußgängerstegs ist das Bachbett mit 1,5 bis ca. 2 Metern relativ schmal. Der teilweise recht breite Weg ist durch Erosion am rechten Ufer gefährdet. Die Ufersicherungen sind an dem etwa 100 Meter langen Abschnitt größtenteils verfallen.

 

Maßnahmen:

Vom Steg bis zur Flurstücksnummer 10170/2 soll dem Bachbett mehr Raum gegeben werden. Die Breite des Fußwegs soll auf 1,5 bis 2 Meter begrenzt werden. Bei fortschreitender Ufererosion kann der Weg gegebenenfalls mit Flussbausteinen, Gehölzpflanzungen oder Steinblöcken gesichert werden.

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Maßnahme 2.3 - Ufersicherung, ökologische Aufwertung

Ausgangssituation:

Das linke Ufer des Bachs ist auf Höhe des Grundstücks 11204/22 mit einer Natursteinmauer gesichert. Durch diese wird der Hochwasserabfluss beschleunigt und die Ufererosion bachabwärts gefördert. Das Fundament der Mauer ist trotz einer Grundschwelle stellenweise unterspült.

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Maßnahmen:

  • Die Mauer wird nicht bei Bedarf saniert, sondern durch ufersichernde Gehölze ersetzt.
  • Die gepflasterte Grundschwelle wird durch größere Natursteine ersetzt.
 

Maßnahme 2.4 - Auflichtung der Fläche, Förderung des Uferbewuchses

Ausgangssituation:

Das Grundstück mit der Flurstücksnummer 10170/1 ist durch einen unattraktiven Holzbretterverbau vom Weg abgetrennt. Dahinter wachsen einige Koniferen und Hainbuchen, die den gesamten Abschnitt stark beschatten.

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Maßnahmen:

Auf dem Grundstück sind in naher Zukunft umfassende Baumaßnahmen geplant. Im Zuge dieser Maßnahmen werden die Koniferen entnommen, um die Fläche aufzulichten. Der Bretterzaun wird entfernt. Sofern eine Böschungssicherung vorgesehen ist, sollte diese mit Naturmaterialien realisiert werden.

 

Maßnahme 2.5 - Ufersicherung, ökologische und gestalterische Aufwertung

Ausgangssituation:

Bei Flurstücksnummer 10170/2 wachsen zwischen Weg und Bachbett junge Ahornbäume und Eschen. Die alte Ufersicherung ist verfallen. Ein Einlaufbauwerk am rechten Ufer stört das Erscheinungsbild des Bachs. Das Grundstück ist zum Weg hin mit einer ca. 1,7 Meter hohen Mauer aus unansehnlichen Betonelementen begrenzt.

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Maßnahmen:

  • Um die Ufer zu sichern, werden die Eschen gefördert.
  • Das Einlaufbauwerk wird entfernt.
  • Die Betonmauerelemente werden mit beispielsweise Efeu begrünt und optisch aufgewertet.
 

Maßnahme 2.6 - Erosionsschutz, Böschungsbepflanzung

Ausgangssituation:

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Der vom Grundstück 11204/18 zum Bach hin steil abfallende Hang ist z.T. unbewachsen und stark von Erosion betroffen. Direkt an der Hangkante wächst eine große Buche, die sturzgefährdet ist. Ebenfalls durch die Erosion gefährdet ist eine Garage. Ein Abwasserrohr im Böschungsbereich verstärkt die Erosionsprobleme.

 

 

 

 

 

 

 

Maßnahmen:

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    Die sturzgefährdete Buche wird gefällt, der Wurzelstock verbleibt jedoch zunächst noch im Boden, um die Böschungskante zu befestigen.
  • Am Erosionshang wird eine Grasmischung gesät. Die Saat wird mit einer Geotextilmatte gegen Auswaschung gesichert. Ergänzend können einzelne stockausschlagfähige Gehölze (Hasel oder Hainbuche) in die Fläche eingebracht werden. An der Uferlinie werden 2-3 Erlen gepflanzt. Gegebenfalls kann das Ufer zusätzlich durch eine sparsame Steinschüttung gesichert werden.
  • Das Abwasserrohr soll um einige Meter zurückverlegt werden, so dass das Wasser oberhalb der Böschungskante breitflächig in den Boden versickert.
 
 

Maßnahme 2.7 - Ufersicherung, Gehölzpflege

Ausgangssituation:

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Vom Grundstück mit der Flurstücksnummer 11204/17 fällt der Hang steil ab.Die an der Hangkante stehende Buche ist auf Grund von Erosion stark unterhöhlt und entsprechend sturzgefährdet. Die Stelle wird von Kindern regelmäßig zum Spielen genutzt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Maßnahmen:

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    Die Buche muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Die Wurzelhöhle sollte jedoch weiterhin für Kinder zugänglich bleiben. Im Zuge dessen kann auf eine Begrünung verzichtet werden.
  • Der Hang soll nur durch eine Steinschüttung an der Schnittstelle Hang/Bach gesichert werden. Mit der Steinschüttung der vorangegangenen Maßnahme (2.6) erhält der Bach einen leicht mäandrierenden Verlauf.
  • An der Uferlinie werden 1-2 Erlen oder Eschen gepflanzt. Bei Bedarf kann das linke Ufer zusätzlich durch eine Steinschüttung oder einzelne Flussbausteine gesichert werden.
 
 

Maßnahme 2.8 - Gestalterische Aufwertung

Ausgangssituation:

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Die Stelle ist relativ offen und weiträumig. Das Bachbett ist leicht zugänglich und wird von Kindern zum Spielen genutzt. Die an der Nordseite des Weges zur Hangsicherung angebrachten Kunststoffpalisaden stören das Erscheinungsbild. Zudem geben sie bereits dem Druck des Hanges nach.

 

Maßnahmen:

  • Die Kunststoffpalisaden werden langfristig entfernt und durch lose aufeinander gefügte Granit- oder Sandsteinblöcke ersetzt. Ein Teil der Böschung wird hierzu abgetragen und abgeflacht. Die Steinblöcke werden versetzt aufeinander geschichtet, so dass Sitzmöglichkeiten für Spaziergänger entstehen. Die Lücken zwischen den Steinblöcken sollten so breit sein, dass krautige Pflanzen darin wurzeln können.
  • Der Gehölzbestand oberhalb der Palisaden wird aufgelichtet, um den krautigen Unterwuchs zu fördern.
  • Zur Sicherung des rechten Ufers werden 1-2 Eschen oder Erlen knapp oberhalb der Mittelwasserlinie gepflanzt.
Sitzstufen treppenartig versetzt:Sitzstufen nach hinten versetzt:
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Maßnahme 2.9 - Erosionsschutz

Ausgangssituation:

Östlich des Grundstücks 11204/16, auf der linken Gewässerseite hat sich eine Erosionsrinne ausgebildet, die vermutlich von Anwohnern mit Steinen, Maschendraht und Metallstangen gesichert wurde. In der Rinne wird Schnittgut abgelagert.

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Maßnahmen:

  • Der wilde Verbau in der Rinne wird aus Sicherheitsgründen durch einfache Holzverbauungen ersetzt.
  • Etwaige Regenwasserzuleitungen im Bereich der Rinne werden verlegt.
  • Abgelagertes Schnittgut wird entfernt.· Bleibt eine Vegetationsentwicklung in der Rinne aus, sollten die Gehölze im Umfeld aufgelichtet werden.
 

Maßnahme 2.10 - Wegsicherung, Erosionsschutz

Ausgangssituation:

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Erodiertes Material rutscht zwischen den Grundstücken 10170/50 und 10170/54 auf den Weg und verengt diesen. Das rechte Ufer ist mit einer Natursteinmauer befestigt, am linken Ufer finden sich vereinzelt Rasengittersteine.

 

Maßnahmen:

  • Zwischen Weg und Böschung wird eine Begrenzung aus Natursteinblöcken gesetzt, welche das erodierte Material zurückhält.
  • Die oberhalb der Hangkante wachsenden Haselsträucher werden regelmäßig auf den Stock gesetzt, um eine natürliche Sukzession auf der Erosionsfläche zu fördern.
  • Die Rasengittersteine werden entfernt und gegebenenfalls durch Flussbausteine ersetzt.
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Maßnahmen Altbach Abschnitt 3

Der dritte Abschnitt des Altbachs ist zum großen Teil naturnah ausgeprägt. Am linken Ufer grenzen unbebaute Flächen des Staatswalds an den Bach. Erosionsprobleme spielen hier allenfalls eine untergeordnete Rolle. Am rechten Ufer grenzen städtische Flächen an das Gewässer, oberhalb des Durchlassrohres befinden sich Privatgrundstücke. Der Weg verläuft zunächst direkt am rechten Ufer, wechselt beim großen Durchlassrohr auf die linke Seite und führt an der Oberkante der steilen Böschung entlang. Das Gewässer ist in diesem Abschnitt vergleichsweise schlecht zugänglich. Entlang des Weges und im Bereich der Privatgrundstücke finden sich durch Erosion gefährdete Uferabschnitte und Uferverbauungen.

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Maßnahme 3.1 - Ufersicherung, Bachbettaufweitung

Ausgangssituation:

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Die Ufermauer auf Höhe der Grundstücke 10170/53 und 10170/54 ist stark beschädigt und zum Teil verfallen. Bedingt durch die Wegführung ist das Bachbett am Prallhang stark eingeengt. In Folge dessen kommt es zur Tiefenerosion und zur Bildung von Kolken in der Sohle.

 

Maßnahmen:

  • Ist der Weg durch Erosion gefährdet, werden einsturzgefährdete Mauerteile saniert oder durch Flussbausteine ersetzt. An breiteren Stellen werden einzelne Erlen zur Ufersicherung gepflanzt.
  • Bei Sanierungsarbeiten wird die Ufersicherung soweit wie möglich zurückversetzt, um dem Bachbett mehr Raum zu geben. Eine Wegbreite von 1,5 Metern sollte dabei jedoch nicht unterschritten werden.
  • Die Bachsohle wird im Bereich von Auskolkungen mit Flussbausteinen oder Totholz gesichert.
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Maßnahme 3.2 - Sohlsicherung, Aufweitung des Bachbetts

Ausgangssituation:

Auf Höhe des Grundstücks 10170/40 wird der stark geschwungene Bachlauf durch eine Ufermauer eingeengt. Dies führt zu erhöhten Abflussgeschwindigkeiten, zur Eintiefung der Bachsohle und zu Uferabbrüchen am unteren Ende der Ufermauer. Auskolkungen und Uferschäden wurden zum Teil mit Flussbausteinen gesichert.

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Maßnahmen:

Flussbausteine werden entlang der Mauer ins Bachbett eingebracht. Sie verringern die Fließgeschwindigkeit und lenken die Hauptströmungslinie auf das gegenüberliegende Ufer. Das Bachbett wird auf diese Weise sukzessive aufgeweitet.

Variante:
Der Weg im Prallhangbereich wird auf einen einfachen Holzsteg verlagert, der über den Gleithang führt und das Gewässer zweimal quert.

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Maßnahme 3.3 - Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit

Ausgangssituation:

Der Altbach wird in einer großen Röhre unter dem Fußweg hindurch geführt. Am Ende des glatten Rohrs befindet sich ein kleiner Absturz. Das Bauwerk ist daher für wandernde Tiere nur sehr eingeschränkt durchgängig. Die Ufer am Rohrdurchlass sind mit Mauern gesichert. Diese sind zum Teil unterspült und beschädigt. Auf dem Fußweg finden sich vom Regen ausgewaschene Erosionsrinnen.

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Maßnahmen:

  • Mit Flussbausteinen wird der Kolk am Ende des Rohres aufgefüllt und der Absturz entfernt.
  • Im Inneren des Rohrs werden kantige Steine eingebracht und gegebenenfalls mit Metalldübeln fixiert.
  • Die Ufermauern werden soweit nötig saniert oder durch Flussbausteine ersetzt. Auch eine Sicherung mit einzelnen Erlen ist denkbar.
  • Oberhalb des Durchlasses wird eine Abflussrinne in den Weg eingesetzt, die Niederschlagswasser direkt in das Bachbett leitet. Die bereits entstandenen Erosionsrinnen im Weg werden verfüllt.
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Variante:
Der Rohrdurchlass wird durch eine Brücke ersetzt, die Sohle geöffnet und der Sohlabsturz entfernt. Die Sohle muss in diesem Fall stellenweise mit Flussbausteinen gesichert werden.

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Maßnahme 3.4 - Auflichtung, Ufersicherung

Ausgangssituation:

Im Bereich der Grundstücke 10181 und 10182 ist der Hang beidseitig des Bachs von Erosion betroffen. Durch den dichten Baumbestand kommt nur wenig Licht auf den Boden. Teile des rechten Ufers sind von den Anliegern mit Mauern und "wilden" Verbauungen gesichert. Zum Teil werden Gartenabfälle abgelagert, welche bei Hochwasser zu Verklausungen führen können.

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Maßnahmen:

  • Zur Auflichtung des Bereichs werden auf jeder Seite des Bachs zwei große Buchen entnommen. Die Begrünung soll durch natürliche Sukzession erfolgen.
  • Wilde Verbauungen und sanierungsbedürftige Ufermauern werden mittelfristig entfernt und durch Erlenpflanzungen, Flussbausteine oder Totholzstämme ersetzt.
  • Die Grundstückseigentümer sollten gebeten werden, auf das Anbringen von Zäunen und das Ablagern von Gartenabfällen unmittelbar am Gewässer zu verzichten.
 

Maßnahme 3.5 - Auflichtung und Erosionsschutz

Ausgangssituation:

Auf Höhe des Grundstücks 10184 ist die linke Böschung von Erosion geprägt. Die Fläche wird von einer Gruppe Erlen stark beschattet.

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Maßnahmen:

Einzelne Erlen werden auf den Stock gesetzt, um die Entwicklung des Unterwuchses auf der Erosionsfläche zu fördern.

 

Maßnahme 3.6 - Auflichtung, Erosionsschutz und Ufersicherung

Ausgangssituation:

Auf Höhe der Grundstücke 10185 und 10185/1 ist die linke Uferböschung des Altbachs stark von Erosion betroffen. Haselnusssträucher und ein Kirschbaum beschatten die Böschung. Der Fußweg verläuft oberhalb des Hangs entlang der Böschungskante und wird durch ein Holzgeländer gesichert. Dieses ist zum Teil stark beschädigt und steht sehr dicht an der Abbruchkante.

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Maßnahmen:

  • Um den Hang aufzulichten und die Sukzession zu fördern, werden die Haselnusssträucher auf den Stock gesetzt und der Kirschbaum entfernt.
  • Zur Ufersicherung werden 2-3 Eschen oder Erlen an der linken Bachseite gepflanzt. Zusätzlich könnte der Uferabschnitt mit Hilfe des anfallendes Kischbaumstammes gesichert werden.
  • Das Holzgeländer wird repariert und um ein bis zwei Meter zurückversetzt. Der Weg ist an dieser Stelle so breit, dass keine weiteren Maßnahmen notwendig sind.

 


Projektlaufzeit:

Januar 2004 - Oktober 2004

Auftrag:

"Stadtgrün und Friedhöfe" der Stadt Freiburg

Projektleiter:

Prof. Dr. Werner Konold

Bearbeitung:

Dipl. Biol. Sandra Röck, Dipl. Biol. Oliver Kaiser, Gottfried Schlichenmaier, Sebastian Schrader, Samay Schütt

 

 

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