Erlensterben

Einfluss des Wasserhaushalts und der naturräumlichen und waldbaulichen Bedingungen auf den Befall von Erle durch Phytophthora sp. in Hochwasserrückhaltebecken

 

Seit einigen Jahren hat sich in Mittel- und Nordeuropa ein ungewöhnliches Erlensterben ausgebreitet. Geschwächte und gestorbene Schwarzerlen kann man entlang von Flussläufen beobachten, aber auch Erlen in Waldstandorten leiden unter diesen neuen Krankheit. Es handelt sich um die Erlen-Wurzelhalsfäule, die durch einen neu entdeckten pilzähnlichen Organismus, der sich im Wasser verbreitet, Erlen-Phytophthora, verursacht wird. Die genaue Verbreitung und der Schadensausmaß der Krankheit in Baden-Württemberg ist bisher unbekannt, jedoch gibt es Hinweise dafür, dass die Krankheit im Land weit verbreitet ist.

In diesem Projekt werden drei bewaldete Hochwasser- rückhaltebecken in der Mittelbadischen Rheinebene, in denen die Schwarzerle eine große ökologische und wirtschaftliche Bedeutung hat, nach der Wurzelhalsfäule untersucht. Die Hochwasserrückhaltebecken Holchen, Hürben und Mührig wurden Mitte des 20. Jh. als Hochwasserentlastungsmaßnahmen im Rahmen der Acher-Rench-Korrektion angelegt und werden seitdem bei extremen Hochwässer überflutet. Ende der 1990er Jahre wurde vom Revierleiter erstmals einen unüblichen Erlensterben gemeldet, der von Jahr zu Jahr gestiegen ist. Aufgrund dessen hat die Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein/Hochrhein im Frühjahr 2003 beschlossen, eine Untersuchung über die Verbreitung der Krankheit in dem Gebiet und über ihren Zusammenhang mit den Überschwemmungen an das Institut für Landespflege im Auftrag zu geben.

Im Sommer und Herbst 2003 wurde in Rahmen dieses Projektes eine flächige Inventur im Untersuchungsgebiet durchgeführt, bei der auf die äußerlichen Symptome der Krankheit geachtet wurde. Die auffälligsten dieser Krankheitszeichen kommen als dunkle Teerflecken an der Stammoberfläche und Nekrosen unter der Rinde zu Vorschein. An der Krone können verkürzte Triebe, eine spärliche Belaubung und vergilbte Blätter erkannt werden. Diese Ergebnisse wird man im Zusammenhang mit der Topographie und den Wasserhaushalt studieren, um Erkenntnisse über die Ausbreitungsmöglichkeiten der Erlen-Phytophthora zu gewinnen und Vorschläge für die forstliche Praxis zu bringen.

 


Projektlaufzeit:

März 2003 - März 2005

Finanzierung:

Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein/Oberrhein

Projektleitung:

Prof. Dr. Werner Konold

Mitarbeiter:

Sigrid del Rio

 

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