FOWARA

INTERREG III B-Projekt FOWARA

 

Vor dem Hintergrund sich verändernden Wettergeschehens hin zu extremeren Niederschlagsereignissen vorwiegend in den Sommermonaten (Hochwasser 1999, 2000, 2002, 2003) hat sowohl der dezentrale als auch der überregionale Hochwasserschutz eine ungeahnte Bedeutung bekommen. Nicht nur auf politischer Ebene hat - wie großzügig bemessene Aktionsprogramme zur Verbesserung des Hochwasserschutzes zeigen - endlich ein Umdenken begonnen und die Einsicht Einzug gehalten, dass die verbliebenen natürlichen Retentionsflächen in den Flussauen bei weitem nicht mehr ausreichen, um wirksam Hochwasserspitzen zu kappen (vgl. Gemeinschaftsinitiative INTERREG II und Aktionsprogramm IRMA). Deshalb sind in vielen Bundesländern neue Hochwasserrückhalteräume geplant (Bayern: über 100 Mio. m³ neues Rückhaltevolumen, Baden-Württemberg: Konzept des dezentralen integrierenden Hochwasserschutzes; Einrichtung von großen Poldern und Deichrückverlegungen am Rhein).

Im Rahmen des von EU-Mitteln finanzierten INTERREG III B-Projektes FOWARA haben sich verschiedene Disziplinen zusammen geschlossen und gehen dabei der Frage nach, welche Folgewirkungen der Einstau von Hochwasser auf bewaldeten Flächen und deren Naturhaushalt hat. Neben den Universitäten Metz und Strasbourg (F) sowie Wageningen (NL), der Gewässerdirektion Südl. Oberrhein in Lahr und dem Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz in Bühl sind von der Universität Freiburg die Institute für Forstbotanik, Forst- und Umweltpolitik, Baumphysiologie, Waldwachstum und Landespflege beteiligt.

Während die meisten Projektpartner punktuell an wenigen Standorten die flutungsbedingten Veränderungen an Standort und Waldvegetation untersuchen, geht der Beitrag des Institutes für Landespflege viel mehr in die Fläche: durch eine umfassende Umfrage und intensive Recherche wurde eine Datenbank zu Hochwasserrückhaltebecken überwiegend in Baden-Württemberg angelegt und aus einer Vielzahl von Becken eine repräsentative Auswahl getroffen, in denen entlang von Transekten die Bodenverhältnisse und die Vegetation untersucht werden sollen. Diese Transekte sollen mittels digitalemHöhenmodell, das über Laser Scanning-Daten generiert wird, optimal und nach bestimmtem Muster quer über das Tal gelegt werden. In Verbindung zur Höhe über dem Pegelnullpunkt lässt sich dann ein möglicher Einfluss der Überstauungen auf die Vegetation ablesen.

Weiterer Beitrag unseres Institutes ist die Fortsetzung des Monitorings von Dauerflächen im Rückhaltebecken Dietenbach, wo seit 1992 mit der Erfassung des Initialzustandes vor dem Beckenbau langjährige Daten zu Baumschäden, Vegetation und Fauna vorliegen.

Im Auftrag unserer holländischen Partner führen wir auf unserer Versuchsanlage südlich von Freiburg ein Keimungsexperiment durch, bei dem die Überflutungstoleranz von Baumsämlingen verschiedener Arten und Herkünfte getestet wird.

Freifeld Flutungsfläche  Freifeld Kontrollfläche

 

 

 

 

 

 

 

 

          

 

 


Finanzierung:

EU (Interreg III)

Bearbeitung:

Dr. Benoît Sittler, Daniel Siepmann-Schinker

 

 

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