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Hochwassertoleranz

Zur Hochwassertoleranz von Laubhölzern in zwei Regenrückhaltebecken von Freiburg

 

Die Folgen der Überflutung von bestehenden Wäldern bei der Inbetriebnahme von Rückhaltebecken (RHB) sind bislang wenig dokumentiert. Im Raum Freiburg wurde man nun durch unübersehbare Schäden an verschiedenen Baumarten im RHB Dietenbach sowie im RHB Freiburg Nord auf die Problematik aufmerksam, was eine nähere Untersuchung durch das Institut für Landespflege veranlaßte. Im Zuge der Untersuchung stellte sich heraus, daß bereits verhältnismäßig kurzzeitige Überstauungen zu Kambiumschäden an verschiedenen Baumarten geführt haben. Buchen und Roteichen waren hiervon besonders betroffen. Jedoch deuten auch Beobachtungen an Eschen, Bergahorne und z.T. auch Erlen und junge Stieleichen auf Schadbilder hin, die von diesen Arten auf natürlich überfluteten Standorten (Auen) nicht bekannt waren. Im Gegensatz dazu erwies sich die Hainbuche, die in Auen die Überflutungsbereiche meidet, in beiden Rückhaltebecken als eindeutig überflutungstoleranteste Art. Weitere Beobachtungen deuten auch auf ein Ausbleiben jeglicher Naturverjüngung in den überfluteten Bereichen hin. Fragen, die diese Beobachtungen aufwerfen unterstreichen den Bedarf an weiteren detaillierteren integrierenden ökologischen Untersuchungen, die sich sowohl mit dem Überflutungsregime (Fließverhalten, Chemismus, usw.) als auch mit den Sedimenteigenschaften (z.B. der Reduktionsprozesse) befassen. Auch die Frage nach Herkunft der Gehölzvarietäten ist dabei zu beachten. Nur durch ein entsprechendes Biomonitoring sind überhaupt weiterführende Aussagen bei der Planung weiterer Becken möglich.

 


Finanzierung:

Gewässerdirektion Südlicher Oberrhein/Hochrhein

Bearbeitung:

Dr. Benoît Sittler

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