Kißlegger Ach

Beweissicherung von Bodenfeuchtigkeit und Futterwert in Grünlandflächen im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zum Gewässerentwicklungsplan Kißlegger Ach

 

Geplante Maßnahmen zum Schutz zweier Seen bei Kißlegg im württembergischen Allgäu (Landkreis Ravensburg) sehen eine Wiedervernässung von ca. 20 ha Fläche einer vermoorten Niederung vor. Ziel der Untersuchung ist, den aktuellen Bodenfeuchtegehalt sowie die Futterqualität im angrenzenden Wirtschaftsgrünland der Wiedervernässungsmaßnahmen (23 Flurstücke mit einer Gesamtfläche von knapp 80 ha) zu erheben. Die Dokumentation des aktuellen Zustandes soll bei eventuell später auftretenden Regressansprüchen durch die Landwirte als Vergleichsbasis herangezogen werden.

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In den vorgegebenen Flächen erfolgte die Aufnahme der Arten höherer Pflanzen (Artenlisten) in vor Ort abgrenzbaren Vegetationseinheiten sowie die Aufnahme der höheren Pflanzen und Abschätzung der Massenanteile in repräsentativen Dauerquadraten. Bodenfeuchtestufen wurden indirekt über Pflanzenartenlisten entsprechend den abgegrenzten Vegetationseinheiten anhand der Feuchtezahlen von ELLENBERG et al. (1991) berechnet. Die Futterqualität der Grünlandflächen wurde anhand der Wertzahlen von Grünlandpflanzen nach KLAPP et al. (1953) eingeteilt. Kartographische Darstellung der Ergebnisse im Maßstab 1 : 2.500.

Die untersuchten Grünlandflächen unterscheiden sich hinsichtlich Nutzungsintensität, Bodenfeuchtestufen und Futterwert zum Teil erheblich. Der überwiegende Teil der Flächen wird 3 - 4 x gemäht und mehrfach gedüngt. Die Böden sind frisch bis feucht und stickstoffreich. Die Pflanzenbestände werden vielfach vom Deutschen Weidelgras, dem Wiesen-Rispengras und dem Wiesenfuchsschwanz bestimmt. Entsprechend gut sind die Futterwerte. Ein mehr oder weniger deutlicher Wassereinfluss wird in vielen Flächen durch die Präsenz von Feuchtezeigern deutlich. Vielfach kommen staunasse Böden vor, auf denen der Knick-Fuchsschwanz zur Dominanz gelangen kann. Vereinzelte Flächen können den Nasswiesen und deren Brachen zugeordnet werden und weisen entsprechende Feuchtestufen und schlechte Futterwerte auf.

 


Projektlaufzeit:

Mai bis Dezember 1999

Finanzierung:

Gemeinde Kißlegg

Bearbeitung:

Dr. Peter Seiffert

 

 

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