Triftkanäle

Ökologische Qualität von Triftkanälen im Pfälzer Wald

 

Im Rahmen der Pilotstudie wurden drei Stufen des Gewässerausbaus (funktionstüchtiger Triftkanal, verfallener Triftkanal und ein nahezu unverbautes Referenzgewässer) an verschiedenen Gewässern faunistisch und strukturell miteinander verglichen. Aufgrund der Ergebnisse ergeben sich erste Hinweise inwieweit ein Rückbau der Triftanlagen aus ökologischer Sicht nötig wäre.

Als Triftkanal ist der Leinbach (Bild rechts oben) im Vergleich zum Scheidbach in einem gut erhaltenen Zustand.

Das Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Die Nutzung des Holzes war hier immer eng verknüpft mit der Nutzung der zahlreichen Gewässerläufe. Um das Holz an seinen Bestimmungsort zu bringen, wurden seit dem 14. Jahrhundert die Gewässer als Transportsystem verwendet. Mit dem Triftwesen kam es zu baulichen Veränderungen an diesen Gewässern. Sie wurden begradigt, mit Buntsandsteinquadern befestigt und mit Hilfe von Wehranlagen (sog. Klausen) aufgestaut. Der Ausbauzustand und die Anlagen waren über lange Zeiträume die prägenden Landschaftselemente im heutigen Biosphärenreservat. Anfang des 20. Jahrhunderts begann mit der offiziellen Aufhebung des Triftbetriebs durch das bayerische Ministerium der Verfall vieler Anlagen. Dennoch findet man in den Wäldern auch heute noch größere intakte Teile dieses historischen Transportsystems.

Aus denkmalpflegerischer Sicht sind diese Triftanlagen erhaltens- und schützenswert. Hier ergibt sich jedoch ein Spannungsfeld zu ökologischen Zielsetzungen. Begradigten und ausgebauten Gewässern wird eine geringe ökologische Funktionsfähigkeit zugesprochen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass selbst künstliche Gewässer eine hohe ökologische Funktionsfähigkeit entwickeln können. Inwieweit eine solche positive Entwicklung bei den Triftkanälen eingesetzt hat, wurde bisher noch nicht untersucht. Durch einen Vergleich von unverbauten Gewässern im Gebiet mit verfallen und funktionstüchtigen Triftkanälen, können erste Aussagen diesbezüglich gemacht werden.

 


 Projektlaufzeit:

Juli - Dezember 2008

Auftrag:

Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland-Pfalz, Forschungsanstalt für Wildökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz

Bearbeitung:

Sandra Röck

  

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