Heimatlandschaft

Landschaftswahrnehmung und Landschaftsnutzung durch Migranten

 

Ziel der Arbeit ist es, die Landschaftswahrnehmung von Migranten zu dokumentieren und Aussagen zu ihrer Nutzung von Landschaft zu treffen. Die Methode ist eine selbst entwickelte Kombination von Bildbefragung mit Methoden aus der partizipativen ländlichen Entwicklungsforschung und anschließenden vertiefenden Interviews.

Die Einwanderung von Ausländern und somit eine Internationalisierung der Gesellschaft ist Teil des demografischen Wandels in Deutschland. Im Dezember 2002 lebten insgesamt 7,3 Mio. Migranten aus über 200 Nationen in Deutschland (8,9% der Gesamtbevölkerung). Dabei wurden jedoch nur Menschen erfasst, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben. Deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund sind nicht statistisch berücksichtigt. Laut Zuwanderungsgesetz §43 Abs. 1 wird die Integration von rechtmäßig und auf Dauer im Bundesgebiet lebenden Ausländern in das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Lebender Bundesrepublik Deutschland gefördert.

Das Statistische Bundesamt kann die Integration von Ausländern in die deutsche Gesellschaft jedoch nur unter strukturellen Aspekten abbilden, soziale oder politische Einbindung muss auf anderem Wege untersucht werden. Hier setzt das Forschungsprojekt an und analysiert als Teilaspekt der kulturellen und gesellschaftlichen Integration die Nutzung von Landschaft durch Migranten und ihre Eingliederung in vorhandene Nutzergruppen oder die spezifische Abgrenzung von diesen.

Forschungsfragen:

  • Welche Rolle spielt Landschaft für Migranten beim Erleben eines fremden Landes, der "neuen" Heimat?
  • Besteht ein Zusammenhang zwischen Wahrnehmung und Nutzung der Landschaft der Herkunftsheimat und der neuen Heimat?
  • Welche Form der „Aneignung von Landschaft“ durch Migranten findet bereits statt, und welche gesellschaftlichen und naturräumlichen Aspekte bilden die Rahmenbedingungen?
  • Welche Rolle kann Landschaft als sozialer Begegnungsraum für Migranten untereinander und Migranten und Deutsche einnehmen?

 

Dass der Aufenthalt in und die Nutzung von Landschaft eine integrative Wirkung über verschiedene Ethnien und soziale Unterschiede hinweg hat, belegt der Erfolg bei der Integration von Migranten über die Interkulturellen Gärten. Deshalb wurde der Kontakt zum Netzwerk der Stiftung Interkultur als Anknüpfungspunkt gewählt.

Die Ergebnisse der Arbeit können sowohl politischen Entscheidungsträgern in der Landschaftsplanung und in Gestaltung von Erholungsräumen in Wald und Landschaft dienen als auch Grundlage für ein Konzept der sozialen Integration von Migranten im „Sozialraum“ Landschaft sein.

 


Projektlaufzeit:

Januar 2005 - August 2008

Finanzierung:

Eigenmittel

Bearbeitung:

Silke Lanninger

 

 

 

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