Kernzonenkonzept

Untersuchung zur Umsetzung des Kernzonenkonzepts in deutschen Biosphärenreservaten
und deren Inwertsetzung

 

In Biosphärenreservaten steht nicht der klassische Naturschutz im Vordergrund, sondern es werden modellhaft Ansätze einer nach­haltigen Landnutzung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht erprobt und umgesetzt. Hierzu sind Biosphärenreservate in Entwicklungs-, Pflege- und Kernzonen gegliedert. Kernzonen sollen nur einen kleinen Teil der Fläche einnehmen. Sie sind Totalreservate ohne menschliche Nutzung und in ihnen sollen natürliche Prozesse weitgehend vom Menschen unbeeinflusst ablaufen können. In Kernzonen finden sich daher meist die natürlichen oder naturnahen Ökosysteme einer Biosphäre. Da Kernzonen ‑ anders als ihr Name vermuten lässt ‑ nicht im Focus des Biosphärenkonzeptes stehen, gibt es zurzeit wenig gebündelte Informationen über ihren Zustand und ihre Bedeutung.

 

Ziel des Vorhabens ist es daher, festzustellen, welche Bedeutung die bestehenden Kernzonen der sechzehn deutschen Biosphärenreservate für den Erhalt der Biodiversität, für Forschung und Monitoring sowie für Marke­ting, Bildung oder Tourismus haben sowie Handlungs­empfehlungen für die weitere Umsetzung des Kernzonenkonzepts zu erarbeiten. Es besteht eine Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität Kiel, die die drei Wattenmeer-Biosphärengebiete bearbeiten wird.

Hierzu wird der aktuelle Status der Kernzonen in den deutschen Bio­sphären­reservaten aufgearbeitet. Als Grundlage hierfür werden in allen deutschen Biosphärenreservaten in Zusammenarbeit mit den Gebiets­ver­wal­tungen Erhebungen zum aktuellen Status der Kernzonen durchgeführt.Insbesondere sollen Art und Umfang der in den Kernzonen gegebenenfalls noch dauerhaft oder zeitlich begrenzt stattfindenden Maßnahmen wie Jagd, Fischerei, Waldumbau, Biotoppflege, Erholungsnutzung oder Forschung und Monitoring, sowie hierfür bestehende Einrichtungen, dokumentiert werden. Weiterhin wird betrachtet, inwieweit die Kernzonenflächen auf­grund ihrer Ausstattung, Lage und Größe geeignet sind, die angestrebte eigen­dynamische und unbeeinflusste Entwick­lung zu ermöglichen und ob gegebenen­falls vorhandene Einflüsse im Inneren und von außen mit dieser Ziel­setzung vereinbar sind.

 


Bearbeiter:

Dr. Peter Wattendorf

Finanzierung:

Bundesamt für Naturschutz

Laufzeit:

August 2013 - August 2015

Mitarbeiter:

Dr. Mattias Rupp (bis 31.3.2014)

Kooperationen:

Abt. Ökosystemmanagement, Institut für Natur- und Ressourcenschutz der Christian-Albrechts-Universität, Kiel; Institut für Naturschutz und Naturschutzrecht Tübingen 

 

 

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