Niederwald

Multifunktionalität von Niederwäldern in Rheinland-Pfalz: Aspekte des Naturschutzes und des Tourismus

 

Problemstellung

In Rheinland-Pfalz befinden sich rund 160.000 ha aus Stockausschlag entstandene Wälder, denen eine erhebliche naturschutzfachliche Bedeutung zukommt und die zugleich ein bedeutendes Holzpotenzial darstellen. Sie werden teilweise als Niederwälder genutzt, vor allem durch traditionelle Nutzungsgemeinschaften und im Rahmen naturschutzfachlicher Pflegemaßnahmen. Im Zuge der in jüngster Vergangenheit verstärkten Nachfrage nach Energieholz gewinnt die Niederwaldbewirtschaftung mit dem Ziel der Brennholzerzeugung wieder an Attraktivität. Es bestehen jedoch erhebliche Unklarheiten über geeignete Bewirtschaftungsformen sowie über ihre Auswirkungen vor allem in naturschutzfachlicher Hinsicht. Zudem zeichnet sich in den durchgewachsenen Niederwäldern, die schwerpunktmäßig zischen 60-80 Jahre alt sind, ein dringender Handlungsbedarf ab, der sich daraus ergibt, dass vielfach unterbliebene Nutzungen zu einem Verlust der niederwaldtypischen Flora und Fauna sowie zu Stabilitätsproblemen (Verlust der Ausschlagsfähigkeit durch Überalterung der Stöcke) zu führen drohen.

 

Ziele

  • Typisierung der heute vorkommenden Waldformen unter Berücksichtigung des Standortes und der bisherigen Behandlung und des aktuellen Zustands anhand raumbezogener Informationssysteme
  • Ermittlung und Bewertung der lokalen Funktionalität in repräsentativen Wäldern mit Hilfe terrestrischer Untersuchungen und Nutzung vorhandener Kenntnisse und Erfahrungen
  • Ermittlung der Biodiversität und des Naturschutzwertes auf Landschafts- und Bestandesebene
  • Touristische Untersuchungen: Am Beispiel von ein bis zwei Gemeinden und von Burg Eltz sollen darauf aufbauend konkrete Konzepte für eine Integration des Themas Niederwald in die örtliche Fremdenverkehrsstrategie erarbeitetet werden (Konzeption von Lehrpfad, Veranstaltungen usw.).

 

Vorgehensweise

Die Forschungsvorhaben beinhalten eine Auswertung der vorhandenen Literatur, eine Strukturaufnahme, die Aufnahme von Totholz im Gelände, sowie vegetationsökologische Analysen des Frühling und Sommer 2009. Die Ermittlung des Naturschutzwertes der Wälder geschieht auf drei Ebenen (Mikro-, Gelände- und Landschaftsebene). Die zu untersuchenden Wälder liegen an der Mosel, im Oberen Mittelrheintal (UNESCO - Weltkulturerbe) und in Baumholder.

Die touristischen Konzepte für diese drei Regionen basieren auf Befragungen von Touristen, Verbänden und Bürgermeistern.

 

 

 


Projektlaufzeit:

August 2008 - Juli 2011

Finanzierung:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Bearbeitung:

Timea Helfrich

Betreuung:

Prof. Dr. Werner Konold

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