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Die Flora und die Samenbank in der Umgebung eines Agroforstsystems im Kraichgau

 

Manuela Schaefer, Masterarbeit - 2016

 

Hintergrund:
Die Anlage von Saumbiotopen in der Landwirtschaft leistet einen großen Beitrag zum Naturschutz. Sie bieten insbesondere in der intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft letzte Refugien für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und haben somit eine große Bedeutung für die Erhaltung der Artenvielfalt. Dies gilt insbesondere für die stark bedrohte Ackerbegleitflora, auch Segetalflora genannt. Werden jedoch die linienförmigen Strukturelemente brach fallen gelassen, können sie die Etablierung von Arten begünstigen, deren Ausbreitung sich problematisch auf die angrenzenden Äcker auswirken kann. Landwirte befürchten, Saumbiotope könnten als Quellen für Schadarten fungieren und agrarökonomische Schäden verursachen.

Zielsetzung:
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss der Umgebung auf die sich einstellende Vegetation auf Brachen. Ziel ist es, die Bedeutung der umgebenden Flora und der Samenbank im Boden für die Etablierung von Segetalarten zu untersuchen. Es soll eine Artenliste mit der aktuellen Vegetation und der Diasporenbank der Versuchsfläche erstellt werden, um die auf der Brache vorkommenden Arten mit den Arten der Umgebung zu vergleichen. Zusätzlich stehen die Ausbreitungsstrategien der Pflanzen im Mittelpunkt. Dadurch soll die Potenzial der in der Umgebung gefundenen Arten ermittelt werden, sich auf längere Sicht auf den Brachen anzusiedeln. Die Arten werden auf ihren Naturschutzwert bzw. ihr Gefahrpotenzial für das Acker hin untersucht.

Vorgehensweise:
Für den Versuch dienen als Bracheflächen 5 unbehandelte Flächen eines Agroforstsystems (Stifterhof, Odenheim-Östringen) in einem Acker im Kraichgau. An diesen grenzen eine Hecke, Waldrand, eine Naturschutzfläche sowie eine Magerwiese. Entlang von 5 Transektlinien durch die Brachen und die Umgebung werden Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet gemacht sowie Erdproben genommen. Im Gewächshaus wird mit Hilfe des Keimlingauflaufverfahrens (KAV) die Diasporenbank der Brache und der Umgebung bestimmt. Durch statistische Auswertung wird untersucht, welche der vier Flächen den größten Einfluss auf die sich einstellende Vegetation der Brachen hat. Die Arten werden nach ihren Verbreitungsstrategien klassifiziert, um ihren naturschutzfachlichen Wert bzw. ihr Gefahrenpotenzial für landwirtschaftliche Kulturen zu analysieren. Zusätzlich findet die Beschreibung eines doppelten Waldrandes statt.

 


Laufzeit:

September 2015 - Februar 2016

Betreuung:

Hannah Sharaf

Referent:

Prof. Dr. Werner Konold

Korreferent:

Prof. Dr. Albert Reif

Bearbeitung:

Manuela Schaefer

 

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