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Potenziale zur Förderung der Artenvielfalt auf Unternehmensflächen aus Sicht der Betriebe

 

Christoph Schramm, Bachelorarbeit – 2015

 

Hintergrund:
Der zunehmende Flächenverbrauch für Industrie- und Gewerbegebiete ist eine wichtige Ursache für die Bedrohung und den Rückgang der Artenvielfalt in Deutschland. Gleichzeitig werden in diesen Gebieten viele Flächen zumindest temporär nicht genutzt. Diese Flächen könnten durch eine naturnahe Gestaltung einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten.

Zielsetzung:
Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, wie der aktuelle Zustand (Größe und Beschaffenheit) von Unternehmensflächen ist und welches Bewusstsein Betriebe für Artenschutzmaßnahmen auf dem eigenen Gelände haben. Zudem sollen die Gründe erfasst werden, die Unternehmen hemmen bzw. dazu ermutigen, solche Maßnahmen durchzuführen. Aus diesen Daten sollen Potenziale für den Artenschutz auf den betroffenen Flächen abgeschätzt werden.

Vorgehensweise:
Um einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zu erhalten, wurden im Rahmen einer Literatur- und Internetrecherche die Bedeutung der Artenvielfalt auf Unternehmensflächen und die Vorteile entsprechender Maßnahmen für Betriebe ermittelt. Anschließend wurde ein Fragebogen nach Kriterien der empirischen Sozialforschung erstellt. Die erwünschten Daten wurden anschließend durch eine Telefonbefragung von Unternehmen im Landkreis Ortenau erhoben. Diese wurden dann durch eine deskriptive statistische Analyse ausgewertet.

Erste Ergebnisse:
Von den 52 befragten Unternehmen gaben lediglich sechs an, bereits Maßnahmen zum Artenschutz auf ihren Betriebsflächen umgesetzt zu haben. 42 Unternehmen hatten sich zum Zeitpunkt der Umfrage noch gar nicht mit diesem Thema beschäftigt, jedoch beurteilten 20 Befragte die Idee von Artenschutz auf dem eigenen Gelände spontan als gut bzw. sehr gut. Als Hemmnis wurde überwiegend der hohe finanzielle, personelle und zeitliche Aufwand genannt. Außerdem verfügen die meisten Unternehmensflächen über Elemente wie beispielsweise Rasen (75% der Befragten), die sich besonders gut für eine naturnahe Gestaltung in Sinne des Artenschutzes eignen. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie viel Potenzial für biologische Vielfalt auf diesen Flächen noch vorhanden ist. Die Hemmnisse der Befragten können durch umfassende Aufklärungsarbeit verringert werden, da die Pflege naturnaher Flächen im Vergleich zu Ziergärten in der Regel mit wesentlich geringerem Aufwand verbunden ist.

  


Laufzeit:

Juni bis September 2015

Betreuer:

Sebastian Hemmann

Referent:

Dr. Christian Suchomel

Korreferent:

Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein

Bearbeitung:

Christoph Schramm

 

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