Obergermanisch-Raetischer Limes
Landespflegerische Inwertsetzung des UNESCO-Welterbes
Obergermanisch-Raetischer Limes
Anlass
Der Obergermanisch-Raetische Limes des Römischen Reiches ist Deutschlands größtes und bekanntestes antikes Denkmal. Die künstliche, gerade Grenzlinie samt den zugehörigen Wachtposten und Kastellen bildet das Symbol der römischen Epoche Europas zwischen dem ersten und dritten Jahrhundert nach Christus. Seine Singularität und herausragende kulturelle Bedeutung finden ihre Würdigung in der Aufnahme des Limes in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO als 31. Kulturdenkmal Deutschlands.
Im Management-Plan wird ein besonderes Augenmerk auf den Landschaftsbezug des Denkmals sowie seine Verbindungen und Wechselwirkungen mit dem Naturschutz sowie der Land- und Forstwirtschaft gelegt. Vor diesem Hintergrund sollen umsetzungsorientierte Vorschläge für seine landespflegerische Inwertsetzung entwickelt werden.
Ziel
Ziel des Projektes ist es,
- den Limes sowie die zughörige militärische Infrastruktur durch eine konsistente Gestaltung, die sich an den historischen und landschaftlichen Gegebenheiten orientiert, erfahrbar zu machen,
- am Beispiel der vorgeschlagenen Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen Synergien zwischen Denkmalpflege, Naturschutz und Landespflege aufzuzeigen sowie
- einen Leitfaden zu erstellen, der die dauerhafte Pflege der Gestaltungsmaßnahmen gewährleistet.
Methoden
Eingesetzt werden Methoden
- der historischen Geographie (Auswertung von Primär- und Sekundärquellen, Kartierung von historischen Landschaftselementen),
- der Fernerkundung (Auswertung und Interpretation von Luftbildern und Laserscans, Verarbeitung der Daten im geographischen Informationssystem ArcGis),
- der Landschaftsökologie (Landschaftsstruktur- und Vegetationskartierung),
- der Landschaftsgestaltung (z. B. Anlage von Sichtbeziehungen, Einsaaten, Pflanzungen oder Waldumbaumaßnahmen) sowie
- der Sozialwissenschaften (Stakeholderpartizipation, Befragungen).
Untersuchungungsgebiete
Die Untersuchungen werden in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern und Hessen durchgeführt. In Baden-Württemberg fokussiert das Projekt derzeit auf ausgewählte Limesabschnitte bei Walldürn, Osterburken, Mainhardt, Lorch, Schwäbisch-Gmünd und Aalen. Die Auswahl geeignter Flächen in Bayern und Hessen wird im Frühjahr 2007 erfolgen.
Information über den aktuellen Stand der Arbeiten
- Vortrag im Rahmen eines Fachgesprächs mit Vertretern der Naturschutzverwaltung in Baden-Württemberg am 08.05.08 (pdf-Datei 2 MB)
- Vortrag im Rahmen der Schlusskonferenz des Projekts "Frontiers of the Roman Empire" am 28.05.08 (pdf-Datei 800 KB)
Juli 2006 - Juni 2008
Prof. Dr. Werner Konold
Dr. Franz Höchtl, Dipl. Ing. (FH) Patrick Pauli
Deutsche Limeskommission, Landesamt für Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart